01.12.2013

Vom Trauma des Soldaten








Pogromnacht ... A. Schönberg von ff bis pppp




Angelika Holweger








Hartz IV
die Wiederentdeckung
der Askese




Hans-Jürgen Göhrung








Verwehter Mohn
ist alles, was geblieben ist
vom Trauma des Soldaten




Honkadori zu Matsuo Bashos (1644-1694) bekanntem Haiku 
"Sommergras/ist alles, was geblieben ist/vom Traum des Kriegers" 
(nach einer Übersetzung von Dietrich Krusche)




Wolfgang Beutke








verlassene Weide ──
frage nach dem Bewusstsein
der Tiere




Helga Stania








wie es mich ängstigt
das Fenster
vor meiner Stirn




Ilse Jacobson








ich sehe mich sitzen
am fluss …
kieselgleich




Ruth Guggenmos-Walter








Spiegelneuronen
Alleinsegler
im Treibeis




Claudius Gottstein








stell dir vor da ist kein Himmel + Weiden im Fluss +





kommen und gehen das Rot ohne Echo




Gabriele Hartmann








Schaufelräder___
längst durchsichtig geworden
die Plätze der Ahnen





Gedankenkonglomerat ...
der Duft von Melasse wärmt den Wind




Ramona Linke








Schneeflocken - die Töchter der Götter





Eisige Nacht - fast
zerfallen die Fassaden
eines Ichs




Beate Conrad








Im Netzwerk
schläft nicht mehr
der Schläfer




Elke Bonacker


01.11.2013

Das Feuer bewahren


Gedanken zum Gendai-Haiku in deutscher Sprache

in Einbeziehung eines minimalistischen Diskurses über das moderne japanische und englischsprachige Haiku

von Dietmar Tauchner

Mittlerweile werden nachweislich seit rund 100 Jahren Haiku in deutscher Sprache verfasst. Das ist ein relativ kurzer Zeitraum, verglichen mit der Haiku-Historie in Japan, jedoch genügend Zeit, um einen literaturgeschichtlichen Faktor darzustellen.

Die Anfänge des deutschprachigen Haiku bis in die 1990er Jahre hinein sind bislang  gut dokumentiert, beispielsweise in Andreas Wittbrodts "Hototogisu ist keine Nachtigall". (1) Zumindest hinsichtlich renommierter Autoren, die sich mit dem Haiku beschäftigt haben. Was aber kam danach?

Zum einen die erste Übersetzung japanischer Klassiker von Dietrich Krusche (2) im Jahre 1994, die konsequent vom Metrum des 5/7/5 abwich, aus der Erkenntis heraus, dass das Japanische ganz anders als das Deutsche aufgebaut ist und eine Übertragung von Haiku deshalb andere Kriterien benötigt; zum anderen die rasante Verbreitung des Internets als Medium Mitte, Ende der 1990er Jahre, die neue Studien-Quellen und Kommunikationsmöglichkeiten weltweit erschloss.

1999 rief Hans-Peter Kraus (3) die Netzseite www.haikuhaiku.de ins Leben und setzte damit wichtige Impulse für das deutschsprachige Haiku, durch Veröffentlichung von Artikeln über das Haiku und regelmäßige Haikuauswahlen und Übersetzungen moderner japanischer Haijin, beispielsweise Santôka Taneda. Die Seite wurde 2003 eingestellt. Das dezidiert als Nachfolge-Projekt verstandene Haiku heute nahm seinen Betrieb im selben Jahr auf.

Diese Ereignisse scheinen das moderne deutschsprachige Haiku (mit)begründet zu haben. Zwei Merkmale charakterisieren das frühe moderne deutschsprachige Haiku: Die Abkehr vom Silbenmuster 5/7/5 und der im Unterschied zu älteren deutschsprachigen Versuchen nicht mehr notwendige Naturbezug oder der Gebrauch eines Jahreszeitenwortes. Damit versuchte sich das deutschsprachige Haiku vielleicht zum ersten Mal von japanischen Vorbildern zu emanzipieren, sich an den Möglichkeiten und Sujets der eigenen Sprache zu erproben.

Vermutlich ist es zu früh, um ein Fazit über die ersten rund zwanzig Jahre dieses "neue deutschsprachigen Haiku" zu ziehen. Fakt jedoch ist, dass ein kreativer Bereich aufgetan wurde, der neue Themen gemäß dem "atarashimi" (Bashôs Forderung nach dem Neuen) und neue formale Möglichkeiten aufkommen ließ, sodass allmählich die Frage auf den Plan tritt: Geht da noch mehr? Oder etwas weniger flapsig und präziser formuliert: Wie weit kann das Haiku formal und thematisch transformiert werden, ohne seine "Haikuheit" zu verlieren? Hat sich bereits innerhalb des modernen und gegenwärtigen deutschsprachigen Haiku ein innovatives, avantgardistisches Haiku aufgeschwungen, um als dritte Kraft neben der traditionellen und der modernen Haiku-Auffassung aufzutreten?

In Japan kennzeichnet sich das moderne Haiku vor allem dadurch, dass es nicht nur Naturthemen, sondern auch soziale, politische, urbane, kulturelle, psychologische und philosophische Themen aufgreift, also Natur und Mensch als gleichwertige Themen der Dichtung ansieht. Dabei greifen viele "gendai haijin" durchaus gerne auf Jahreszeitenwörter ("kigo") zurück, vor allem, um kulturhistorische Wirkungen urbar zu machen. Immerhin ist das Haikai von Anfang an intertextuell ausgelegt gewesen, das heißt: bezugnehmend auf andere Haiku oder Haijin – vornehmlich aus der Vergangenheit.

Gendai heißt: neue Perspektiven in die Haiku-Dichtung bringen, formal oder inhaltlich oder beides; heißt: zwar vom Traditionellen abzuweichen, nicht aber es zwingend zu verwefen. Gendai versucht das Neue, das noch nicht Formulierte, auszusprechen oder das Altbekannte in neuem Licht zu sehen ("honkadori"). Gendai bedeutet, um mit Gustav Mahler zu sprechen: "Das Feuer zu bewahren und zu schüren, nicht die Asche."

Nach diesem kurzen und grundlegenden Diskurs über das japanische Gendai-Haiku bleibt die Frage nach wie vor unbeantwortet: Existiert bereits ein deutschsprachiges "Postgendai-Haiku"?

Da durch das Internet eine globale Perspektive leichter denn je zuvor möglich ist und das Haiku aufgrund seiner Kürze nahezu mühelos als internationales Medium oder Genre genutzt werden kann, greifen Entwicklungen im einen Sprachraum meist schnell auf andere Sprachräume über.

Das deutschsprachige Gegenwartshaiku wird zweifellos auch von den Entwicklungen des englischsprachigen Haiku beeinflusst. In den USA beispielsweise zeigt sich eine klare Tendenz dorthingehend, dass sich aus dem modernen Haiku bereits ein postmodernes Haiku heraus schält, das manchen Vertretern des traditionellen Haiku schon entschieden zu weit geht. Ist ein Text wie der von Carolyn Hall (4):





sept-
ember






noch ein Haiku? Sind Texte wie die folgenden noch Haiku?




at seven we are replicants

um sieben sind wir replikanten




Helen Buckingham









seeing through the eyes of a mushroom

---------------------------------------------

drifting into the colour of same




schaue durch die Augen eines Pilzes

---------------------------------------------

treibe in die Farbe desselben




Brendan Slater (5)





Darauf wird die Zukunft mindestens eine Antwort geben. Tatsächlich hat sich  – zumindest im englischsprachigen Haiku – eine Nische aufgetan, die sich vielleicht als haikueske Kurzdichtung bezeichnen ließe. Eine Strömung, die innerhalb des Gendai eine explizite Konzentration auf die subjektive Perzeption der Welt als Nichtnurnatur, sondern als urbannaturellen Kulturkorpus forciert.

Die Grenzen zwischen Objekt und Subjekt existieren nicht mehr, die Grenze zwischen Natur und Kultur ebenso wenig, Realität und Virtualität verschmelzen, Fantasie und Wissenschaft sind Schuhe eines Paars, Shikis "sashei" ist passe. Ist das noch Gendai oder schon Postgendai? Vermutlich kommt eine Antwort darauf verfrüht. Wahrscheinlich kann diese Strömung als eine Dynamik innerhalb des modernen Haiku angesehen werden.

Ähnliches geschah freilich schon innerhalb des klassischen japanischen Haiku (dentô). Neben der Danrin- und der Teimon-Schule beispielsweise avancierte Bashôs Shômon-Schule, die plötzlich unzulässige Sujets in die Haikai-Dichtung brachte: Frösche und sogar pissende Pferde. Die Poetik der Shômon-Schule ist bis heute wirkmächtig geblieben und bestimmt vieles, was das Verständnis des klassischen Haiku prägt. Dennoch hat sie die Poetik der beiden anderen Schulen keineswegs zu Gänze verdrängt. In Österreich schreiben die meisten Haiku-Autoren noch nach deren Grundprinzipien, negieren – aus welchen Gründen auch immer – die Richtlinien der Bashô-Schule und jene der Folgezeit.

Wohin auch der Haiku-Weg führen mag: Er wird kein einsamer oder ausschließlicher sein. Das Haiku der Zukunft wird sich durch Pluralismus und Diversität kennzeichnen, gleichwertig traditionelle, moderne und postmoderne Haiku (oder haikueske Kurzgedichte) im Reich der vielen Möglichkeiten gelten lassen. Denn: Mutter Haiku hat viele Kinder.


(1) Andreas Wittbrodt, "Hototogisu ist keine Nachtigall", V&R unipress, Göttingen 2005
(2) Dietrich Krusche, "Haiku - Japanische Gedichte", dtv, München, 1994
(3) Hans-Peter Kraus, http://www.ziemlichkraus.de/haiku/
(4) Gurga/Metz, Haiku 21, Modern Haiku Press, Lincoln 2011
(5) Buckingham, Slater, Bones #2, Sommer 2013  - http://www.bonesjournal.com/











Im Sonnenstrahl
Galaxien
aus Staub





Claudius Gottstein












krähengelächter
sie zeichnet den schattenriss
blühender steine
















Transparenz 
der Schatten ── 
mein anderes Gesicht






Traumcollage ── 
stehe mir wieder
selbst im Weg



 

im Griff der Gene
kennt sie die Wand:
Von der   würde sie springen.
















Android
unser Kind ist etwas
anders





Neomarketing
über den Hippocampus
pflügen die Scanner
















es blüht
im nebel
die rose papier





auf der morschen bank   lange - in der milden sonne   defragmentieren
















Blutrot die Anzüge ... in Guantanamo





Elke Bonacker











entspannter Tag -
die Sonne dehnt die Zeit
















bevor der Schlaf kommt ...
an manche Gedanken
binde ich Flügel
















Andromedanebel -
die Ränder der Träume abschreiten





Parallelwelten
alle die gegangen sind
















am Ende 
der langen Nacht
tosendes Schweigen





Eva Limbach












Nova Domina.
Die Wahrheit der Illusion
im Rotlichtbezirk.





Der lange, lange Schatten
einer Novemberseele



01.10.2013

Die Leere des Spiegels







Blick in die Sonne
Auf der Netzhaut verfangen
ein weißes Rauschen






Gespräch bei Tisch
seine Kontur im Rauschen
der Dämmerung





Rosenfingrig
der Traum vertieft ins Gesicht
eines Blinden
schweigendes Licht -
wir folgen unseren Schatten



Eva Limbach






versteinertes gelächter
zwischen zwei gängen
geht die sonne unter



Anna Marie Neubert







Herbst...
hundert Nuancen
zwischen ja und nein



Heike Gericke







Spieluhrklänge
sie flüchtet zurück
ins Ungewisse 



ruhelos
ich durchschreite die leere des spiegels







in der dämmerung …
kafféeduft auf amselflügeln





VerSuch ...


... einer Präzisierung: Immer wieder erreichen uns gute Haiku, die wir nicht veröffentlichen. Der Grund: Sie sind nicht das, was wir unter Gendai verstehen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Wir passen unser Verständnis von Gendai-Haiku dem an, was uns erreicht. Oder wir sagen noch genauer, was wir darunter verstehen. Wir haben uns für den zweiten Weg entschieden und ergänzen unsere Erwartungen an Einsendungen:

"gesucht werden bisher unveröffentlichte haiku, die der idee des gendai haiku folgen. das sind vor allem moderne haiku, die innovative, kreative, experimentelle, avantgardistische formen und inhalte ausloten."

 
   






AusGesucht





6 ku








freakin' cold the warm gun against my cheek after



pisse koldt den varme pistol mod min kind efter



arschkalt die warme Pistole an meiner Wange danach











a moveable magnetic North I zig-zag or zag-zig



en bevægelig magnetisk nordpol jeg zig-zagger eller zag-zigger


 
ein beweglicher magnetischer Nordpol ich zickzack oder zackzick












yes, the butterfly and the nectar another game



ja, sommerfuglen og nektaren en anden leg



ja, der Schmetterling und der Nektar ein weiteres Spiel












through the left heart valve a happy-machine like a sub



gennem den venstre hjerteklap en glædesmaskine som en ubåd



durch die linke Herzklappe eine Glücksmaschine wie ein U-Boot











de-tuning a one-string guitar Oye Como Va



ustemmer en enstrenget guitar Oye Como Va



das Verstimmen einer einsaitigen Gitarre Oye Como Va











nachspiel killer slugs gather on a roadkilled crow



nachspiel dræbersnegle samles på en overkørt krage



Nachspiel Mörder Schnecken sammeln von einer überfahrenen Krähe








Johannes S. H. Bjerg, Jahrgang 1957, Däne. Er schreibt auf Dänisch und Englisch, vor allem (Hai)ku und in seinen Blogs (darunter Two Tongues und  Scented Dust). Immer wieder verwendet er auch deutsche Worte in seinen Texten: "Deutsch und andere Sprachen - die Happen, die ich kenne - tauchen auf, weil ich sie in Liedern höre, im Fernsehen, auf der Straße und so weiter."

Bjerg ist Ideengeber und Mitherausgeber von Bones, einer Zeitschrift für zeitgenössische Haiku. Er gehört seit diesem Jahr zu den Haiku-Autoren, die in New Resonance publiziert wurden.

Seine Bücher: Penguins/Pingviner - 122 bilingual haiku (Englisch und Dänisch), Cyberwit, India, 2011. Parallels (kurze Verse in englischer Sprache), Yet To Be Named Free Press, England, 2013. Threads/Tråde (zweisprachige Haiku), Createspace, 2013. Notes 10 11 -12/Noter 10 11 -12 (zweisprachige Solo-Kettengedichte), Yet To Be Named Free Press, England, 2013. Paper Bell Lessons/Papirklokkebelæringerne (zweisprachige Haiku), Createspace, 2013.

01.09.2013

Von meiner Wahrheit zu deiner









Pappelflaum
so vertraut
mein Staunen



Eva Limbach







Säureversehen ...
die Träume vom Morgen
anderer Leute.


 








hitze
welle



Hans-Jürgen Göhrung








Turbulenzen auf dem Flug
von meiner Wahrheit zu deiner



Heike Gericke









in der dämmerung     erblühen     die hellen farben



Ruth Guggenmos-Walter









schwarzer Humor
Welle und Teilchen
schlucken












MRT
die transparenten Splitter
meiner Angst







01.08.2013

Die tiefen Schichten der Psyche











Dissonanzen___
Mutters Schweigen übertönt den Lärm
in meinem Kopf 






DeflektorPhalanx
wie das Licht sich bricht im Auge
des toten Stieres










Fingerhutblüten
die filigranen Muster
des Inneren







Zwischenräume     mein geträumter Weg







Schattenwälder
endlich
meine Einsamkeit



Eva Limbach







Elektronenausschlag ... das UFO ist da und nicht da


 








Fracking
die tiefen Schichten
der Psyche











SelbstVerSuch







Boarding
ein Neutrino kommt an
in meiner Zukunft






Sternschnuppe
ein Teil von mir trifft
sein Antiteilchen






volleUbahn10DimensionenEinsamkeit





Dietmar Tauchner


Die Haiku sind entnommen dem neuen Buch noise of our origin/Rauschen unseres Ursprungs. Es ist in diesen Tagen erschienen bei Red Moon Press, Winchester, USA. 
Richard Gilbert schreibt im Vorwort: "It doesn’t matter which poem I choose — each expresses a world."




01.07.2013

Warum und warum nicht








schwindendes Licht im Kopf zerfallen die Worte










Schildkrötenweiher
die scheinbare Leere
des Alls


 








alt
die Krümmung
des Horizonts











dort hinein möcht ich
mich verstecken …
lichtfleck auf der wand










warum und warum nicht der Himmel in allen Straßen






Blitzlichtgewitter das All der Ränge
 











rosenwildniss
auf dem grund deiner worte
eine andere sonne






Finsterniszyklus - -
auf meinem Grabhügel
weiden die Sterne






AusGesucht





long hard rain my compass your true north



starker Dauerregen mein Kompass dein geographischer Norden





01.06.2013

Die Sprache zieht sich zurück







mein Weg
die Spuren
gefallener Worte

 


Eva Limbach



DT: "mein Weg" gefällt mir sehr. Ein gutes Beispiel dafür,
wie
Sprache und Wirklichkeit als Text und Kontext kongruieren und Erfahrung werden. 






Fronturlaub    die Sprache zieht sich zurück
 


Ilse Jacobson






rückgebeugt
im schwebenden Nebel -
ruf mir den Wind! 
 








abendstiller See vielstimmig schweben die Bilder
 








jähes erwachen
im licht zerfallen die grauzonen
meines traums
 

Ramona Linke








weißes Rauschen eines langen Tages Bilder fluten meinen Schlaf





EEG
die verschwiegenen Pfade
der Erinnerung 



Gerda Förster



RB: Das mathematische Modell des "weißen Rauschens" trägt zugleich viel Synästhesie.
Hier aber wirkt es nicht als Kommentar, sondern als gegenwärtiger Gegenpol zur inneren Verarbeitung. Ein Spannungsgeflecht, das sich im EEG-Haiku wiederfindet. Und mich bewegt.
 





Die Pforte zur Nacht
geweitet, wo Wörter
zu Sternen werden.





01.05.2013

Wie duftet das Wort







im Traum         das Wahrwerden meiner Träume


Heike Gericke






Mich
ausfädeln bei dir. Aber
der Faden wird länger und länger








nachtschatten über meine schuhe legt sich mondlicht



wie duftet das wort     -    wasser







im Netz der Mythen
──das Nachleuchten eines Beginns







Kopfschmerzen
am Rande die Kollision
von Galaxien



Am Ende des Tags
die Spur von fünfzigtausend
toten Hautzellen







Elementarteilchen
zwischen uns
Turbulenzen







Big Bang — die Berufung eines Wasserstoffatoms







Frühlingssonne
atme die Farben ein
unsichtbare Blume






SelbstVerSuch





ich träumte
ich träume nicht
Vollmondnacht



Morgen danach die Unschärfe der Quanten






unter meiner Haut
Säure ergießt sich
in den Fluss der Worte



sublime Botschaft
ihre Hand in seiner
wie sie kälter wird